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Bericht über das Leben und Studieren in San Luis Obispo, Kalifornien
San Luis Obispo Lage
[2012-10-30]
San Luis Obispo (SLO) ist eine kleine schöne Studentenstadt in Central California, die direkt am Highway 1 liegt. Egal wo man hingeht, ob in eine Bank, ein Cafe, Restaurant oder Fittnesscenter, überall arbeiten Studenten und leben Studenten, denn fast jeder der in SLO wohnt studiert auf der California Polytechnic State University.
Der Strand ist mit dem Auto locker in 15 Minuten zu erreichen, mit dem Fahrrad dauert es dann schon etwa eine Stunde. Das Wetter ist wie man über Kalifornien ja weiß meist sonnig. Es gibt aber durch aus Nächte in denen es kalt wird, dann reicht aber auch ein Pulli, Mütze und Schal.
Wohnungsmöglichkeiten
Wohingegen ich auch schon zum nächsten Thema komme. Es gibt zwei Möglichkeiten in SLO zu wohnen. Entweder On-Campus oder Off-Campus. Über On-Campus kann ich leider nicht viel erzählen, da ich keine Erfahrungen gesammelt habe. Ich habe aber gehört, dass meistens die Neuankömmlinge in Häusern von der Uni am Campus wohnen. Entscheidet man sich Off-Campus zu wohnen gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Man kann sich bei einem Student Housing bewerben, um in einem Apartmentkomplex unter zu kommen oder man wohnt privat mit anderen Leuten in einem Haus. Hier ist selten der Fall, dass Jungen und Mädchen zusammen wohnen. Meistens gibt es ein Haus mit Jungen und eins mit Mädchen. Man wohnt auch nicht die ganze Studienzeit zusammen, sondern immer nur ein Akademisches Jahr, also drei Quarter.
Das Studium
Ein Quarter besteht aus drei Monaten und schon zu Beginn eines Quarters wird Vollgas gegeben. Es gibt viel zu tun. Man bekommt Projekte und kleine Arbeiten die man erledigen sollte, da diese meistens bewertet oder in der nächsten Stunde abgefragt werden. Es gibt die Unterrichtsformen class oder lab. In einer class wird einem die Theorie beigebracht in einem Klassenzimmer mit ca. 30 Studenten. Hier gibt es die typisch amerikanischen Stühle mit integrierten Tischen, wie man es aus den Filmen kennt. In der ersten class eines jeden Faches bekommt man ein Papier ausgehändigt in dem die Unterrichtsinhalte, die Kontaktdaten des teachers (Professors, niemand sagt hier Professor), der Unterrichtsablauf, die midterms (Zwischenprüfungen), finals (Endprüfung), Benotungen und Unterrichtsregeln – die unter anderem Anwesenheitspflicht beinhalten - im Genauesten formuliert sind. In eigentlich jedem Fach sollen Handys ausgeschaltet sein (die meisten halten sich auch daran) und Laptops dürfen benutzt werden, allerdings wirklich nur um Notizen zu machen. Laptopbenutzer sollen sich in die ersten Reihen setzten, ihren Laptop aufgeladen haben und manchmal auch ein Dokument unterschreiben, dass besagt, dass Sie sich an die Regeln halten. Classes sind nur eine Stunde, deswegen beginnt der Unterricht pünktlich. Der Umgang mit den Professoren ist sehr locker und man spricht sie meist mit den Vornamen an. Fragen sind jeder Zeit erwünscht. Interaktion ist eine Hauptlehrmethode der Professoren hier. Das führt dazu, dass die Studenten aufpassen und mitarbeiten und vor allem auch, dass sie zum Unterricht kommen, denn wenn nicht, verpasst man was!
Ich habe auch einen Professor der die FlipClass Methode benutzt, d.h. er lädt pro Woche auf PolyLearn (darauf komme ich später noch zu sprechen) Videos hoch, in denen er die Theorie vermittelt, im Nach hinein muss man ein Quiz machen, das 10 Fragen über das Thema in den Videos beinhaltet. Es ist ca. ein einhalb Stunden Arbeit, dafür gibt es aber keine zweite class Einheit im Studentplan.
PolyLearn ist eine Webseite von Cal Poly bei der man sich mit seinem CalPoly Username und Password - das man auch für die Hauptwebsite von Cal Poly, die Computeranmeldung in der Uni und das WLAN von der Uni benutzt – anmeldet, um dann die Präsentationen oder andere Unterrichtsmöglichkeiten der Professoren anzuschauen (nicht jeder Professor lädt seine Skripte hoch!), die vorgeschlagenen Bücher oder Links sieht, die derzeitig erreichten Noten oder ebenen auch um Quizze zu machen.
On Campus
Jede Unterrichtseinheit findet eigentlich auf dem Campus statt. – außer man hat eine Unterrichtseinheit im Supermarkt um sich die Verpackungen im Genausten auszuschauen – Der Campus besteht aus ungefähr 60 Gebäuden (OnCampus Student Housing nicht miteingerechnet), da lohnt es sich die Campus Map aus der Bücherei zu holen. In der Kennedy Library gibt es neben Tausenden von Büchern, auch MACs und Windows-PCs, ein gemütliches kleines und gutes Café (Trinken und Essen ist in der gesamten Bibliothek erlaubt!), Konferenzräume – hier kann man an die weißen Wände mit den vorgegebenen Stiften malen, da man diese auch wieder entfernen kann – und Sitzsäcke (manche benutzten dieses auch zum Schlafen). Je höher man ein Stockwerk geht, desto leiser wird es. Im obersten Stock ist komplette Ruhe angesagt. Im Innenhof kann man neben dem Plätschern des Brunnens gemütlich Sitzen, Besprechen oder Lernen.
Wenn man eine Pause vom Lernen braucht und work-out machen will geht man ins Recreation Center. (http://www.asi.calpoly.edu/recreation_center) Das ist das Fittnessstudio Cal Polys und der Stolz aller Studenten. Dieses erst 2012 neu erbaute Gebäude bietet zwei außen Swimming Pools, einen sehr weitläufigen Gerätepark, Sporthallen (in denen immer irgendwas gespielt wird) und mehrere verschiedenen Kurse für Yoga, Stretching und vieles mehr. Und das Beste: für Cal Poly Studenten ganz umsonst. – so wie die SLO Busse – Beziehungsweise ist es nicht ganz umsonst, schließlich zahlen die kalifornischen Studenten eine Menge an Studiengebühren! Das tollste am Center finde ich den Eingang. Hier gibt man seinen persönlichen PIN ein und legt dann seine Hand auf einen Scanner: ID verified. Sie dürfen das Sportparadies jetzt betreten, aber bitte nichts Essen, denn das ist im kompletten Gebäude verboten.
Clubs
Wie es sich für eine Universität in Amerika gehört, hat Cal Poly ca. 300 Clubs, denen man beitreten kann. (http://www.asi.calpoly.edu/clubs) Hier nur ein paar Beispiele: Fußball, Waterpolo, Horse Polo, Cats Program, agraculture, hiking, lacrosse. Am beliebtesten sind jedoch Studentenverbindungen. Die männlichen Verbindungen nennen sich: fraternity. Die weiblichen: sorority und der Überbegriff ist Greek Life, wahrscheinlich weil die Namen dieser Verbindungen aus griechischen Buchstaben besteht wie z.B. alpha gamma roh oder Lamda theta phi. Um Mitglied zu sein zahlt man einen Beitrag, dann kann man auch zu deren Partys gehen. Aufgrund dieser Verbindungen sieht man viele Leute in SLO mit griechischen Buchstaben auf ihrer Kleidung oder Autos. Es gibt auch Häusereinfahrten mit den Zeichen, da die Verbindungsmitglieder manchmal zusammen wohnen. Es gibt auch Exchange Partys bei denen dann sorority auf fraternity trifft. Diese Organisationen sind sicherlich gut um viele neue Leute kennen zu lernen und schnell Verbündete zu haben, aber sollte man wirklich für Freunde zahlen?
Veranstaltungen in SLO
Eine andere große gemeinschaftliche Aktivität der Studenten sind die großen soccer oder american football Spiele. Mit der Poly ID kommt man umsonst in das Stadion (OnCampus) rein, deswegen sind die Tribünen auch immer voll besetzt. Viele kommen, um das Spektakel zu sehen, denn auch in den Pausen wird was geboten. Cheerleader und eine große marching band entertainen die Leute. Die Fußball Mannschaft Cal Polys ist allerdings erfolgreicher als die Football Mannschaft, aber trotzdem macht es Spaß bei beiden zu zuschauen.
Nach den Spielen, die meistens am Wochenende sind und abends, geht es auf Hauspartys oder für die 21-jährigen downtown. Die Kontrolle an den Türen ist streng, für unter 21-jährige ist es nur schwer oder fast unmöglich rein zu kommen. SLO downtown hat ein paar Clubs zu bieten. Die beliebtesten sind wohl SLO brew, frog & peach und motov. In den Räumen von SLO brew finden auch hin und wieder Konzerte statt. Jeden Dienstag ist Pintnight in den Bars – bzw. nur in slo brew und frog & peach – das heißt 5 dollar für ein Glas und 1 dollar für jedes Bier, das in das Glas gefüllt wird.
Fahrrad
Ein Fahrrad kann man sich für 100 Dollar Kaution bei einem Professor von der Uni für die Zeit die man in SLO ist ausleihen. Dieser Professor hat dieses Programm nur für internationale Studenten vorgesehen und die Fahrräder sind gut in Schuss. Lichter muss man sich selber kaufen, man bekommt aber 30 % off, wenn man den Zettel vom Professor vorzeigt.
Surfen
Man trifft so gut wie auf jeder Party Surfer, die jeder Zeit bereit sind einem die Wellen zu zeigen. Die beliebtesten Spots sind in Morro Bay, Pismo Beach und Sandspit im State Park Montana de Orro. Auf dieser Website gibt es eine gute Beschreibung für die Spots: http://www.surfline.com/travel/index.cfm?id=2962 Es lohnt sich auch einfach so zu diesen Plätzen zu fahren, da sie einem wunderschöne Natur bieten, von Eukalyptus Bäumen, heulenden Robben, Sandstränden, im Wasser faulenzenden Seeottern, großen Dünen, durch die Wellen springende Delphinen, bunten Blumen, mächtigen Vulkanüberresten, Steinbrecher bis zu braun goldenen Bergen im Sonnenuntergang.
Zurück zum Surfen. Man muss sich immer bewusst sein, dass es Haie im Pazifik gibt. Also sollte man immer in Strandnähe bleiben und nie alleine raus auf das offene Meer paddeln, schon deswegen nicht, weil es auch Strömungen gibt. Ohne Brett ist es erst recht nicht angebracht bei Wellengang schwimmen zugehen, da die Wellen einen raus ziehen und einen durchspülen wenn man wieder an Land will. Wetsuit: ein Muss! Am besten ein 4:3er oder ein ganz enger 3:2er. Ausleihen kann man sich Wetsuit und Board in fast jedem Surfshop oder am billigsten bei Cal Poly Escapes (OnCampus). Gebrauchte Boards gibt es auch so gut wie in jedem Shop zu kaufen, einfach nachfragen oder auf craiglist.com. Hier findet man auch alles Mögliche andere wie Lautsprecher, Handys, Skateboards, Fernseher, Autos, Event Tickets oder auch Wohnungsmöglichkeiten.