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Unternehmensplanspiel in Nördlingen: Noch kein Master vom Himmel gefallen…
Spannung bei der Bekanntgabe der ersten Unternehmenskennzahlen
[2011-06-29]
Die Masterstudenten proben den Enrstfall beim Unternehmensplanspiel in Nördlingen unter der Anleitung vom Prof. Dr. Delp
Was es für ein Unternehmen bedeuten kann, mit Überkapazitäten kämpfen zu müssen, sein Produkt nicht am Markt absetzen zu können und „den Zug technologisch verpasst zu haben“ oder auf der anderen Seite Innovationsführer zu sein und die zufriedensten Kunden zu haben kann man in den Branchennews und der Presse täglich lesen. Doch meistens bleiben die Ursachen von unternehmerischen Erfolgen und Misserfolgen meist sehr abstrakt oder man wird mit den wahren Fakten und harten Zahlen erst gar nicht konfrontiert. Eine Chance, sich dem unternehmerischen Alltag schon einmal auf eine etwas spielerische Art und Weise zu nähern, bekamen daher jetzt die Masterstudenten des Studienganges „Printmedien, Technologie und Management“ auf einer viertägigen Exkursion mit Prof. Dr. Delp nach Nördlingen.
Auf dem Programm stand ein Unternehmensplanspiel, in dem sich die Masterstudenten selbst als Steuerleute eines fiktiven Unternehmens versuchen konnten. Das Spiel wurde in insgesamt sechs Perioden über vier Tage aufgeteilt, in denen die jeweiligen Konkurrenzunternehmen à vier Studenten gegeneinander auf einem simulierten Markt antraten. Gewonnen hat bei dem Spiel das Unternehmen, das nach sechs Perioden den besten Aktienkurs vorweisen kann und in den letzten drei Perioden die besten Umsatzrenditen lieferte.
zu Besuch bei Engelhardt Etiketten in Nördlingen
Los ging es mit einer Einführung, in der man sich noch einmal die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen ins Gedächtnis rufen konnte und in sich einen Überblick über die verschiedenen Bereiche eines Unternehmens verschaffen konnte. Danach wurde den jeweiligen Firmen die Möglichkeit gegeben, eine eigene Strategie und Ziele zu definieren und zu beschreiben, welcher Instrumente man sich bedienen werde, um diese zu umzusetzen. Jetzt fiel der Startschuss und mit ihm kam auf die Studenten eine Informationsflut an Zahlen aus verschiedensten Teilen des Unternehmens, Markprognosen, Konjunktur-Szenarien, Angeboten, Daten zur Personalentwicklung, Trends und, und, und, zu. Es war schnell klar, dass es vor allem darum gehen würde, schnell zu erkennen, was die relevanten Informationen sind, und wie man auch ohne alles ganz durchdrungen zu haben zu einer klugen Entscheidung kommen kann. Und das alles unter enormem Zeitdruck. Nach den ersten eineinhalb Stunden musste jedes Unternehmen einen Entscheidungsbogen abgeben, das die Kennzahlen und Investitionsentscheidungen für die folgende Periode beinhalten musste. Diese wurden dann von Spielleiter und Berater Prof. Delp in eine Simulationssoftware übertragen, die die Entscheidungen verarbeitete und für jede Periode komplexere Einflussfaktoren und Marktgegebenheiten bereithielt. Immer am Anfang der folgenden Perioden wurden diese dann wieder in Form von Unternehmensberichten und Marktberichten an die Unternehmen weitergegeben.
Über die sechs Perioden entwickelte sich ein höchst dynamisches und packendes Unternehmensplanspiel, das höchste Höhen (an Schulden) und tiefste Tiefen (Zukauf von Beratungsleistungen) der unternehmerischen Realität beinhaltete und dabei in höchstem Maße lehrreich war.
Abgerundet wurde die Woche in Nördlingnen noch von drei Exkursionen zu Druck-Unternehmen aus der Umgebung. Zunächst ging es zu den Wurzeln unserer grafischen Industrie. Bei der „Rehlen‘schen Handpresse“ war typografisches Geschick gefragt, im Bleisatz wurden hier Grußkarten personalisiert, ganz ohne variables Output-Management oder Print-on-Demand Inkjet-Workflow. Als nächstes Unternehmen stand die Druckerei Carl Edelmann auf dem Programm, einer der führenden Hersteller von hochwertigen Faltschachteln mit Hauptsitz in Heidenheim. Edelmann hat sich vor allem auf die Bereiche Veredlung, Fälschungssicherheit und Verpackungsentwicklung spezialisiert. Eine gute Gelegenheit, sich für das Planspiel Einblick in das Geschäft eines typischen Qualitätsführers zu verschaffen.
Die Rehlensche Handpresse in Nördlingen - eine Reise in die Vergangenheit unserer Branche
Noch tiefere und detailliertere Infos zu betriebswirtschaftlichen Aspekten von spezialisierten Druckunternehmen bot das letzte Unternehmen auf der Liste der Gruppe um Prof. Delp: Die Engelhardt-Druck GmbH, ein Etikettendrucker, der sich auf das etikettieren von Lebensmittelverpackungen wie Getränke und Fertignahrung spezialisiert hat. Im Gespräch mit Geschäftsführer Peter Schneider und Produktionsleiter Christian Martsch gab es für die Studenten hier reichlich Gelegenheit, die Erkenntnisse aus dem Planspiel jetzt noch einmal zu hinterfragen und vielleicht gute Tipps für die letzten, entscheidenden Perioden mitzunehmen.